Gruppentherapien in unserer Praxis

Wichtige Fragen vorab

Evtl. haben Sie bereits eine Idee im Kopf, was "Gruppentherapie" bedeutet. Erfahrungsgemäß haben unsere Bilder im Kopf zu diesem Thema nicht immer viel mit der Realität zu tun. Auf dieser Seite wollen wir Ihnen einen Einblick in unser gruppentherapeutisches Arbeiten und unsere Konzepte geben, damit Sie einen echten Eindruck bekommen können, was Inhalte der Gruppentherapien sind.

Was ist eine Gruppentherapie?


Gruppentherapie, korrekt eigentlich Gruppenpsychotherapie, ist die Behandlung psychischer Störungen in einer Gruppe mehrerer PatientInnen unter der Leitung eines/ einer oder mehrerer PsychotherapeutInnen. Da wir verhaltenstherapeutisch arbeiten, ist das Ziel all unserer Gruppenangebote diejenigen Lernprozesse zu verändern, die zur Entwicklung psychischer Beschwerden bei Ihnen geführt haben. So wird eine Besserung der Beschwerden zerreicht.

Wir arbeiten konkret im Hier und Jetzt daran, dass Sie neue Verhaltens- und Denkstrategien ausprobieren können. Neben psychoedukativen Elementen, also der Vermittlung relevanten Wissens, geht es vor allem darum zu Üben. Dies tun wir in verschiedenen Formen in der Gruppentherapie. Informationen durch die GruppentherapeutInnen wechseln sich ab mit Einzelarbeit, Partner- oder Kleingruppenarbeit und Austausch im Plenum. Bei allen Terminen erhalten Sie Hausaufgaben, um das Gelernte individuell anzuwenden, auzuprobieren und den nachhaltigen Transfer in den Alltag zu schaffen.

Wir legen Wert auf eine tragfähige Therapiebeziehung. Bei allen Gruppenangeboten gilt die Schweigepflicht auch für die TeilnehmerInnen. Das bedeutet, dass dadurch, dass es nicht erlaubt ist in der Gruppe Besprochenes oder Informationen außerhalb der Termine weiterzugeben, ein sicherer Rahmen entsteht, in dem die TeilnehmerInnen erfahrungsgemäß zunehmend Vertrauen nicht nur zu den TherapeutInnen, sondern vor allem untereinander aufbauen.

 

Wie läuft ein Gruppentermin ab?


In der Regel beginnt jeder Termin mit dem Austausch über die Erfahrungen mit den Hausaufgaben. Wir knüpfen so thematisch an den vorangegangenen Termin an. Fragen und Schwierigkeiten können bearbeitet werden. Danach folgt die Erarbeitung eines neuen Aspekts oder Themas, wobei wir unterschiedliche Herangehensweisen wählen. Häufig geht es neben der Vermittlung von Wissen vor allem darum, sich Inhalte so vertraut zu machen, dass man für sich selbst und das eigene Leben etwas damit anfangen kann. Nach einer Pause nehmen wir uns daher Zeit zu diesem neuen Thema vertiefend in kleinerer Gruppe oder Einzel- oder Partnerarbeit zu üben. Alle TeilnehmerInnen nehmen dann auch eine Aufgabe zur Bearbeitung mit nach Hause.

 

Methodisch nutzen wir das gesamte Repertoire der Verhaltenstherapie, ergänzt um die Vorteile des Gruppensettings. Beispielsweise ist das Finden alternativer Denkweisen in einer Gruppe erfahrungsgemäß sehr viel leichter als in der Einzeltherapie. Mehr zu den Vorteilen der Gruppentherapie finden Sie hier.

Was sind Inhalte der aktuellen Gruppen?


Wir konzipieren alle unsere Gruppenangebote basierend auf empirisch überprüften und in ihrer Wirksamkeit belegten Therapiemanualen. Das heißt, bei uns nehmen Sie an einem Gruppenangebot teil, das bewiesen hat, dass es wirkt. Unsere Gruppen werden, mit dem Fokus auf den Bedürfnissen von PatientInnen, konzeptuell stetig weiter verbessert.

 

Zur Zeit finden bei uns folgende Gruppen statt:

Warum spricht für eine Gruppentherapie?


In Bezug auf Gruppentherapien haben viele Menschen zunächst Vorbehalte oder verspüren ein gewisses Unbehagen. Warum es dennoch sinnvoll sein kann, sich auf den Versuch einzulassen und in der Praxis zu prüfen, ob die Gruppe nicht vielleicht doch hilft, finden Sie nachfolgend in der Übersicht.


Ein mehr an Psychotherapie

Die Krankenkassen übersetzen in der Regel 2:1, das bedeutet ein Termin in der Gruppe dauert doppelt so lange wie ein Einzeltermin. Im Grunde erhalten Sie also eine doppelte Dosis Psychotherapie.

 

Darüber hinaus ist es häufig so, dass sich bestimmte Übungen nur in einer Gruppe überhaupt realisieren lassen. Manche Methoden sind so direkt in der Therapie und nicht nur als Hausaufgabe durchführbar. Beispielsweise können Rollenspiele ganz konkret eingeübt werden, was in der Einzelpsychotherapie so häufig nicht möglich ist.

 

Auch ist die Gruppe ein Raum in dem soziale Erfahrung und Interaktionen in einem grundsätzlich wohlwollenden und wertschätzenden Kontext möglich sind. So können eigene Muster beobachtet, hinterfragt und schrittweise verändert werden.

Gemeinsam geht es leichter

In der Gruppe profitieren Sie von den Erfahrungen Anderer. Dadurch, dass alle TeilnehmerInnen ihre Sichtweisen und Ideen einbringen, erhalten Sie häufig auch für sich selbst neue Denkanstöße und erntwickeln neue Verhaltensideen.

 

Häufig berichten TeilnehmerInnen von dem Effekt, dass Scham- und Schuldgefühle bzgl. der psychischen Symptomatik abgebaut werden. Sie können erleben, dass andere Menschen Ihre Schwierigkeiten, Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen nachvollziehen können.

 

Insbesondere für die konkrete Umsetzung verschiedener Übungen im rahmen von Huasaufgaben hat sich die Gruppentherapie als "Motivationsbooster" bewährt. Es interessiert nicht nur Sie, sondern auch andere Menschen, dass Sie vorwärts kommen.

Individuelles Behandlungskonzept

In den Einzelterminen kann der Fokus ganz auf die individualisierte Bearbeitung Ihrer Anliegen gelegt werden. Aus Qualitätsgründen flankieren wir unsere Gruppentherapien immer durch Einzeltermine.

 

Eine Gruppentherapie kann Ihren Behandlungsplan entweder ergänzen oder zentrales Behandlungssetting sein. Wir kombinieren Einzel- und Gruppentherapie nach den Erfordernissen Ihrer Anliegen.

 

Ggf. können Sie von der Erfahrung zweier verschiedener TherapeutInnen profitieren und werden durch ein kompetentes Team auf dem Weg zu Ihren Zielen begleitet.


Fazit

Vor der Teilnahme oder vor dem ersten Gruppentermin ist TeilnehmerInnen manchmal eher mulmig bis ziemlich panisch zumute. Die wenigsten kennen Gruppentherapien bereits und wissen, was auf sie zukommt. Wir möchten Ihnen Mut machen: Sollte ein Konzept zu Ihnen passen, versuchen Sie es. In den allermeisten Fällen ist es so, dass TeilnehmerInnen im Verlauf bzw. hinterher überrascht von einem sehr produktiven Prozess berichten und positives Feedback geben.