Inhalte einer Psychotherapie

Darum geht es

Vielleicht haben Sie sich bereits anderweitig zum Thema Psychotherapie und den verschiedenen Ansätzen und Wirkmechanismen informiert, vielleicht sind Sie auch noch unsicher, ob eine Psychotherapie hilfreich für Sie ist. Nachfolgend möchten wir versuchen, Ihnen mit einigen Informationen dazu, wann und wie eine Psychotherapie helfen kann, die Entscheidungsfindung etwas zu erleichtern.

Was ist eine Psychotherapie?


Psychotherapie ist die Behandlung seelischer Beschwerden mittels wissenschaftlich überprüfter und belegter Methoden. Psychologische Psychotherapeuten haben nach einem Hochschulstudium der Psychologie eine mehrjährige Ausbildung in einem wissenschaftlich anerkannten Therapieverfahren absolviert. In unserem Fall ist das die Verhaltenstherapie. Zugelassen von den Krankenkassen sind aktuell außerdem die systemische Therapie, die tiefenpsychologisch fundierte Therapie und die Psychonanalyse.

Jedes der Verfahren hat eine eigene Perspektive, wenn es darum geht, zu beschreiben wie Symptome und Probleme entstanden sind und ein daraus entwickeltes Konzept für die Behandlung. Wir als VerhaltenstherapeutInnen erklären menschliches Verhalten mit Lernprozessen. Daher legen wir sehr großen Wert darauf, dass Sie im Rahmen der Behandlung neue Erfahrungen machen und neue Wege ausprobieren. In der Verhaltenstherapie sind Sie als PatientIn aktiv und transparent am Prozess beteiligt, es geht immer darum im Hier und Jetzt Lösungen zu finden, für das was Sie belastet. Basis ist dabei in jedem Fall eine stabile und tragfähige therapeutische Beziehung, das bedeutet ein Arbeitsbündnis, in dem Sie sich sicher und wertgeschätzt fühlen.

 

Weitere Informationen finden Sie auf den Patientenseiten der Psychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz.

Bei welchen Problemen hilft Psychotherapie?


Zunächst ist die wichtigste Frage, bei welchen Beschwerden, Problemen und Schwierigkeiten eine Psychotherapie hilfreich sein kann. Vom wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie nach §11 PsychThG (WBP) wurde die Wirksamkeit von Verhaltenstherapie für folgende 10 Anwendungsbereiche festgestellt:

  1. Affektive Störungen (z.B. Depressionen, bipolare Störungen)

  2. Angststörungen (z.B. Panikattacken, Phobien, soziale Ängste)

  3. Belastungsstörungen (z.B. Traumafolgestörungen, Posttraumatische Belastungsstörung)

  4. Dissoziative, Konversions- und somatoforme Störungen (z.B. dissoziative Krampfanfälle oder Bewegungsstörungen, chronische Schmerzen)

  5. Essstörungen (z.B. Magersucht, Anorexie, Bulimie)

  6. Andere Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen (z.B. Schlafstörungen, sexuelle Funktionsstörungen)

  7. Psychische und soziale Faktoren bei somatischen Krankheiten (z.B. bei Krebserkrankungen)

  8. Persönlichkeitsstörungen und Verhaltensstörungen (z.B. Borderline, Narzissmus, Impulskontrollstörungen, Störungen der Geschlechtsidentität oder Sexualpräferenz)

  9. Abhängigkeiten und Missbrauch (Alkohol-, Medikamenten- und Drogenmissbrauch/-abhängigkeit)

  10. Schizophrenie und wahnhafte Störungen

Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihre Beschwerden einer Behandlung bedürfen, vereinbaren Sie am besten unverbindlich ein Erstgespräch bei uns. In diesem Rahmen erfolgt eine erste Diagnostik. Das heißt wir besprechen gemeinsam, inwieweit Ihre Beschwerden möglicherweise behandlungsbedürftig im Sinn der Kostenträger sind. Daraus folgt selbstverständlich nicht, dass Sie eine Behandlung auch in Anspruch nehmen müssen, schließlich ist das zentrale Entscheidungskriterium immer, inwieweit Sie sich selbst eine Veränderung wünschen.

Welche Methoden werden in der Verhaltenstherapie angewandt?


in der Verhaltenstherapie haben sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend breit evaluierte Methoden entwickelt, deren Wirksamkeit gut belegt ist. Je nach Beschwerden und Erklärungsmodell werden bei uns individuell die Methoden ausgewählt, die den größten Erfolg versprechen und von denen Sie überzeugt sind.

verhaltensbezogene Methoden

Basierend auf der Idee, dass Verhalten gelernt ist, erproben Sie in der Behandlung neue Verhaltensstrategien. Beispielhaft kommen folgende Methoden zum Einsatz:

  • Expositionsbehandlung mit dem Ziel z.B. einer nachhaltigen Angstreduktion
  • Selbstsicherheitstraining
  • Entspannungstraining
  • uvm.

kognitive Methoden

Da unsere Gedanken sehr stark mitbeeinflussen, wie wir handeln, spielen kognitive, also gedanken- bzw. bewertungsbezogene Techniken eine große Rolle. Exemplarisch können beispielsweise zum Einsatz kommen:

  • Verhaltensanalysen zum Verstehen eigener Denkmuster
  • Veränderung automatischer Gedanken zur Flexibilisierung von Bewertungen
  • Arbeit mit Grundannahmen
  • uvm.

emotionsfokussierte Methoden

Mit der so genannten "dritten Welle" der Verhaltenstherapie hielten Gefühle und die direkte Arbeit mit Ihnen Einzug ins Repertoire. Hierzu gehören:

  • Achtsamkeitsübungen
  • Skillstraining zur Anspannungsregulation und Emotionsregulation
  • Emotionsexposition
  • uvm.